Ein europäisches Fotoprojekt zur Coronakrise - 52 Fotografen/innen aus 48 Ländern zeigen Fotos aus allen europäischen Hauptstädten.

A European photo project on the Corona crisis - 52 photographers from 48 countries show photos from all European capitals.

 

Die Auswirkungen von COVID-19 auf unser Leben sind so dramatisch, dass es unsere Zeit auf Erden in zwei Teile spaltet – das Leben vor und nach dem Virus. Wenngleich ich den Eindruck habe, dass mich die Auswirkungen des Virus noch nicht erreicht haben. Im letzten Frühjahr bin ich zum ersten Mal Vater geworden, und ich hatte die großartige Gelegenheit, Zeit mit meiner Familie zu verbringen und mitzuerleben, wie unser Baby heranwächst. Glücklicherweise hatte ich genug Arbeit als Fotograf und gleichzeitig mehr Zeit, mich auf meine persönlichen Projekte zu konzentrieren.

Die globale Gesundheitskrise hat die Dinge in gewisser Weise relativiert und die Menschen dazu gebracht, mehr über ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden nachzudenken. Seitdem die Menschen Abstand voneinander halten müssen, lernen sie, mehr mit sich und ihren Gedanken allein zu sein. Eine gute Möglichkeit, die geistige Gesundheit zu erhalten, ist Bewegung. Gruppentraining ist derzeit nicht erlaubt, alle Fitnessstudios und öffentlichen Schwimmbäder sind geschlossen; so haben die Menschen begonnen, im Freien zu trainieren. Dank des Schnees und beständig kalter Temperaturen bietet diese Jahreszeit die idealen Voraussetzungen, um die unterschiedlichsten Wintersportarten zu betreiben. Unter anderem das Eistauchen ist zu einer der beliebtesten Sportarten geworden. Es ist nicht nur gut für die körperliche Gesundheit und Immunität, sondern es trägt auch zum Aufbau der mentalen Stärke bei.

Die Viruskrise wird von einem Abfallproblem begleitet – dabei spreche ich von Schutzausrüstungen, insbesondere von Schutzmasken. Die Produktion und der Einsatz von Masken haben massiv zugenommen. Die Auswirkungen sind für uns bereits sichtbar: wir sehen Schutzmasken auf dem Boden liegen und im Wind davonwehen. Doch das, was wir um uns herum sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs; dieses Problem wird im Nachhinein angegangen werden müssen, wenn die Gesundheitskrise vorüber ist.

The effect of COVID-19 on our lives has been so dramatic that it splits our time on Earth into two parts – life before and after the virus. Although, it seems to me that the impact of the virus has not yet reached me. Last spring, I became a father for the first time, and I have had a great opportunity to spend time with my family and participate in raising our baby together. Fortunately, I have had enough work as a photographer and at the same time more time to focus on my personal projects.

The global health crisis has put things into perspective to some extent, and has made people think more about their physical and mental wellbeing. Since people have had to keep their distance from each other, it has meant learning to be more alone with yourself and your thoughts. One good way to maintain your mental health is to exercise. Presently no group training is permitted, all the gyms and public swimming pools are closed, so people have begun to train outdoors. Thanks to snow and decent cold temperatures, this season has provided good opportunities to engage in various winter sports. Among other sports, ice plunging has become the most popular one. Not only is it good for your physical health and immunity, but it's good for building your mental toughness.

The virus crisis is accompanied with a waste problem – I'm talking about protective equipment, especially protective masks. The manufacturing and use of masks had increased massively. The effects are already visible to us, we see protective masks lying on the ground and fly by with a wind. What we see around us is just the tip of the iceberg, but this problem will be addressed retrospectively, when the health crisis is over.

Heikki Leis, Tartu, 16.03.21

Heikki Leis

Web: heikkileis.com