Ein europäisches Fotoprojekt zur Coronakrise - 52 Fotografen/innen aus 48 Ländern zeigen Fotos aus allen europäischen Hauptstädten.

A European photo project on the Corona crisis - 52 photographers from 48 countries show photos from all European capitals.

 

Das Leben in London fühlte sich so fremd an, als wäre man an einem völlig anderen Ort. Dieses Gefühl, da bin ich mir sicher, spiegelte sich auch in anderen europäischen Städten wider. Unser Alltagsleben nahm eine neue Form an: Dort wo gewöhnlich das Leben pulsierte, fuhren nun leere Busse durch die von geschlossenen Geschäften flankierten Straßen der Hauptstadt. Auf dem Höhepunkt des Lockdowns war die Bewegungsfreiheit der Menschen auf einen einzigen Ausgang pro Tag beschränkt – sei es, um mit dem Hund spazieren zu gehen, Trainingsroutinen beizubehalten oder einfach nur an die frische Luft zu gehen – um die unvermeidlichen und manchmal belastenden Symptome des Lagerkollers zu lindern. Doch wozu auch immer man sich einmal täglich aufmachte, es schien ein gemeinsames Ziel in jedem Viertel zu geben, den örtlichen Park. Ich beschloss, mein Augenmerk auf den Kennington Park im Süden Londons zu richten und in dieser kleinen Oase des Lebens zu fotografieren. Jeden Tag änderte dieser Park sein Aussehen: Er diente als Ersatz-Fitness-Studio, bot den Raum für Spaziergänge mit geliebten Menschen, er zeigte sich bei Regen und Sonnenschein in zahlreichen Facetten. Er bot alles, um eine kleine Pause von den begrenzten Möglichkeiten in unseren eigenen vier Wänden einzulegen.

Das Fotografieren hat meine Zeit während des Lockdowns ausgefüllt und mir die Möglichkeit gegeben, mich mit dem zu beschäftigen, was ich liebe: der Fotografie. Die Tatsache, dass bezahlte Aufträge und andere Arbeiten entweder völlig wegfielen oder auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, hat mich geistig motiviert und es mir möglich gemacht, mich mit der Außenwelt zu beschäftigen.

London has felt like an entirely different place, a feeling I'm sure has been mirrored in other cities across Europe. The usual electricity of everyday life has taken on a new form as empty buses pass by and shuttered up shops line the streets of the capital. When lockdown was in full effect people were limited to a single outing a day - be it walking the dog, trying to stick to an exercise routine or simply going on a stroll to get some fresh air - in order to relieve the inevitable and sometimes taxing symptoms of cabin fever. But whatever this daily outing may entail there seemed to be one common point of congregation, the local park. I decided to turn my lens towards my local green space, Kennington Park in South London, and to shoot a body of work on this little oasis of life. The space took on new forms every day, rain or shine, from setting up miniature gyms to walks with loved ones, anything to catch a small break from being confined to our own homes.

For me, shooting a body of work during lockdown has kept me busy and engaged with the photography I love. With paid commissions and other work having either dried up or being indefinitely put on hold it has kept me mentally stimulated and enabled me to engage with the outside world.

Theo McInnes, 11.06.2020

Theo McInnes

Web: www.theomcinnes.com