Ein europäisches Fotoprojekt zur Coronakrise - 52 Fotografen/innen aus 48 Ländern zeigen Fotos aus allen europäischen Hauptstädten.

A European photo project on the Corona crisis - 52 photographers from 48 countries show photos from all European capitals.

 

In Island wurde mit der gesamten Covid-19-Situation bislang sehr gut umgegangen. Ende März wurden viele Beschränkungen eingeführt, so dass nach einigen Tagen die Zahl der Neuinfektionen langsam zu sinken begann. Seit dem 24. April bis heute (5. Mai) wurden fast keine Neuinfektionen mehr gemeldet, 10 Menschen sind bislang an dem Virus gestorben. Doch es ist eine seltsame Zeit, von der wir derzeit Zeuge werden.

Als Fotograf lebe ich vorwiegend von den Island-Touristen, die ich fotografiere; so war es ein ziemlicher Schock für mich, als die Grenzen geschlossen wurden. Die isländische Tourismusbranche kam in der Folge dessen vollständig zum Erliegen. Viele Menschen verloren ihren Arbeitsplatz, zahlreiche Unternehmen kämpfen mit Zahlungsschwierigkeiten.

Doch Island ist ein Land, in dem man es in dieser Situation eigentlich gut aushalten kann. Die überaus geringe Bevölkerungsdichte lässt es zu, dass wir noch immer nach draußen gehen und die Natur genießen können. Die Menschen tolerieren die Beschränkungen, selbst wenn diese etwas hart erscheinen. Das Gesundheitssystem war bislang nicht überfordert, jeden Tag konnten Hunderte von COVID-19-Tests durchgeführt werden.

Ich bin mir nicht sicher, wie die Welt "post-COVID" aussehen wird, aber ich denke, wir sollten unsere Denkweise ändern. Diese Krise sollte uns die Augen öffnen: Wir sehen nun, wie viele Länder auf eine solche Situation nicht vorbereitet waren und wie schnell sich das Virus auf der ganzen Welt verbreitet hat.

Ich hatte Glück: Ich bin gesund, und niemand in meiner Familie musste bisher leiden. Meine Gedanken sind bei den Menschen, die von dieser Krise stärker betroffen sind. Dies ist eine schreckliche Zeit.

Iceland handled the whole Covid situation very well. As of the 4th of May, we have almost no new infections and 10 people had died. But it was a weird time to witness all of this.
As a photographer that takes photos of people visiting Iceland, it was quite a shock when the borders have been closed. This has also had a huge impact on the tourism industry in Iceland, which came to a complete stop. A lot of people lost jobs, companies have problems with paying bills.

Iceland is a good country to be now. A very low population and vast space mean that you can still go outside and enjoy nature. People had no problem with following the rules although sometimes they were a bit tough. The Health System was not overwhelmed and each day there were hundreds of tests for COVID carried out.
At the end of March, many restrictions have been introduced, and after a few days, the number of new cases began slowly to decrease. I am not sure how the world "post-COVID" will look like, but we need to change the way we think. This was an eye-opener, how many countries were not ready for a situation like this, and how fast the virus spread around the world.

I was lucky, I am healthy and none of my family has suffered. My thoughts are with the people who have been affected by this situation. This is a terrible time.

Leszek Nowakowski, 03.05.2020

Leszek Nowakowski

Web: icelandphotographer.is