Ein europäisches Fotoprojekt zur Coronakrise - 52 Fotografen/innen aus 48 Ländern zeigen Fotos aus allen europäischen Hauptstädten.

A European photo project on the Corona crisis - 52 photographers from 48 countries show photos from all European capitals.

 

Nachdem ich sieben Wochen lang zuhause eingesperrt war und meine Arbeit stillstand, war dies mein erstes Fotoprojekt. Mich begleiteten sehr gemischte Gefühle, die von mangelnder Motivation sowie dem Eifer, aktiv zu werden und endlich wieder Menschen zu treffen, herrührte.

Internationaler Flughafen Malta
Fotoshootings sind auf dem Flughafen normalerweise nicht zulässig, daher war es etwas Besonderes für mich, eine Sondererlaubnis zu erhalten. Der fast leere Flughafen wirkte sehr surreal. Ich hatte den Eindruck, ein nutzloses, verlassenes Lagerhaus zu betreten, in dem man die besten technischen Anlagen und eine Handvoll Personal zurückgelassen hatte.

Valletta - Die kleinste Hauptstadt der EU
Menschen schienen hier nicht mehr zu existieren, und ausnahmsweise hörte ich die Vögel zwitschern in einer Stadt, die ansonsten von Geschäftigkeit und Tourismus beherrscht wird. Keine Schritte waren zu hören, keine Menschen zu sehen; nichts, außer ein paar Ladenbesitzern, die niemanden zu bedienen hatten. Mich überkam das seltsame Gefühl, nicht hierher zu gehören und davoneilen zu müssen.

St. Julian's - Das Ausgehviertel
Nachtclubs haben hier bisher für eine Atmosphäre gesorgt, aufgrund der man diesen Ort hassen oder lieben konnte. Nun war alles so friedlich, und es überraschte mich, dass ich Spaß daran hatte, um die wenigen farbigen Lichter herumzulaufen, die noch eingeschaltet waren. An einem Ort, an dem Musik und Alkohol permanent präsent sind, musste ich Corona finden ... das Virus – nicht das Bier.

In einem Imbiss schaltete ein Typ die Musik ein; als er mich entdeckte, drehte er sofort die Lautstärke herunter – amüsant.

Wer hätte gedacht, dass wir uns jemals in einer Situation wiederfinden würden, wie wir sie bisher nur in unrealistischen Filmen gesehen haben. Unseren ungebremsten Aktivitätsdrang und den mit unserer Lebensweise einhergehenden Lärm haben wir bisher als 'normal' bezeichnet ..., vielleicht braucht die Erde einfach Ruhe.

This was my first photography project after 7 weeks locked at home with work at a standstill. It was all a bunch of mixed feelings, lack of motivation, and eagerness to actually start doing something and meet people again.

Malta International Airport
Shooting at the airport is normally forbidden, so being granted special access was already unusual, and in an almost empty airport it is surreal. It felt like entering a useless or abandoned warehouse which is full of technology but still operating with almost a handful of personnel.

Valletta - The smallest capital in the EU
People were inexistent and for once I could hear birds chirping in a city which is normally bustling with daily activity and tourism. No footsteps, no people talking, nothing at all except for a few retail shop owners with no one to serve. It was so weird that it made me feel I did not belong there, and felt I had to rush.

St. Julian’s - The nightlife district
Night clubs used to create an atmosphere where you can hate or love this place. It was so peaceful that I never expected to enjoy walking around the few coloured lights that were being left switched on. In a place where music & alcohol never stops, it had to be Corona… the virus not the beer.

Found it quite amusing when a guy in a take-away switched some music on, and as soon as he saw me he turned the volume down.

Who would have thought we would really end up in a situation as seen in unrealistic movies. What we called ‘normal’ was crowded activity and noise… maybe Earth needed to rest.

Darren Agius, 07.05.2020

Darren Agius

Web: darrenagius.com